Freitag, 21. September 2007
Urlaub zu Hause
Falsch, nicht in Deutschland. Für das kommende Semester ist Lyon unser zu Hause. Das ist lange genug, um sich heimisch zu fühlen, die Sprache aufzufrischen und die Annehmlichkeiten zu genießen, in einer der schönsten Städte in Frankreich zu leben aber zum Glück zu kurz um die Stadt zu etwas Alltäglichem verkommen zu lassen. Anlässlich des „Jour du Patrimoine“, dem „Tag des architektonischen Erbes“, haben wir uns heute einmal etwas gegönnt. Vormittags waren wir auf dem Wochenmarkt, ein tolles Erlebnis: Ein veritables Meer von Gerüchen, Farben und Rufen von Standbesitzern, die ihre Ware anpreisen. Und die haben es in sich: Gemüse, Früchte, Wurst und Käse, Handwerkskunst, Bilder und Töpferware, Nüsse und Gewürze. Wer hier nichts findet, findet nirgends etwas.

Ein Gang über den Markt und man hat ein leckeres, gesundes und billiges Mittagessen für drei Personen in der Tasche (Drei? Ja drei. Nein, wir haben keinen Nachwuchs, aber einen sehr netten neuen Bekannten zum Essen eingeladen): Kartoffeln (ich wusste gar nicht wie kartoffelig die schmecken können), frische knackige grüne Bohnen, ein paar Schalotten und Räucherschinken. Genügend für, wie gesagt drei Personen und der Preis hielt sich mit ziemlich genau 6€ auch sehr in Grenzen. Und übrig war auch noch was. Ach, wäre doch nur jeden Tag Markt.
Nach dem vorzüglichen Mittagessen, hatten wir die Idee, eine, heute ermäßigte, Bootstour über die Saône und die Rhône zu machen. Auf dem Weg dorthin, haben wir noch ein paar, ebenfalls sehr liebe, Freunde, die sich am Rhôneufer gesonnt hatten, eingesammelt.

Die Tour war sehr schön. Vor allem dank des Wetters, das für diese Gegend normal zu sein scheint. 25°C im Schatten und strahlender Sonnenschein…und wir haben Mitte September.
Zum Ausklang des Tages sitzen wir jetzt zu hause, lecken ein bis zwei Eis und lesen Zeitung. Und sogar hier gibt’s fast nur gute Nachrichten: Zwar wird das Baguette wieder teurer, aber dafür hat Olympique de Lyon den letzten Gegner (Metz) mit 5 zu 1 nach Hause geschickt. Die Reste unseres Mittagessens werden wir nachher auch noch kredenzen. Ein schöner Abschluss für einen wunderschönen Tag.
Morgen fängt die Uni an.

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