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Freitag, 21. September 2007
Urlaub zu Hause
christian rau, 14:32h
Falsch, nicht in Deutschland. Für das kommende Semester ist Lyon unser zu Hause. Das ist lange genug, um sich heimisch zu fühlen, die Sprache aufzufrischen und die Annehmlichkeiten zu genießen, in einer der schönsten Städte in Frankreich zu leben aber zum Glück zu kurz um die Stadt zu etwas Alltäglichem verkommen zu lassen. Anlässlich des „Jour du Patrimoine“, dem „Tag des architektonischen Erbes“, haben wir uns heute einmal etwas gegönnt. Vormittags waren wir auf dem Wochenmarkt, ein tolles Erlebnis: Ein veritables Meer von Gerüchen, Farben und Rufen von Standbesitzern, die ihre Ware anpreisen. Und die haben es in sich: Gemüse, Früchte, Wurst und Käse, Handwerkskunst, Bilder und Töpferware, Nüsse und Gewürze. Wer hier nichts findet, findet nirgends etwas.
Ein Gang über den Markt und man hat ein leckeres, gesundes und billiges Mittagessen für drei Personen in der Tasche (Drei? Ja drei. Nein, wir haben keinen Nachwuchs, aber einen sehr netten neuen Bekannten zum Essen eingeladen): Kartoffeln (ich wusste gar nicht wie kartoffelig die schmecken können), frische knackige grüne Bohnen, ein paar Schalotten und Räucherschinken. Genügend für, wie gesagt drei Personen und der Preis hielt sich mit ziemlich genau 6€ auch sehr in Grenzen. Und übrig war auch noch was. Ach, wäre doch nur jeden Tag Markt.
Nach dem vorzüglichen Mittagessen, hatten wir die Idee, eine, heute ermäßigte, Bootstour über die Saône und die Rhône zu machen. Auf dem Weg dorthin, haben wir noch ein paar, ebenfalls sehr liebe, Freunde, die sich am Rhôneufer gesonnt hatten, eingesammelt.
Die Tour war sehr schön. Vor allem dank des Wetters, das für diese Gegend normal zu sein scheint. 25°C im Schatten und strahlender Sonnenschein…und wir haben Mitte September.
Zum Ausklang des Tages sitzen wir jetzt zu hause, lecken ein bis zwei Eis und lesen Zeitung. Und sogar hier gibt’s fast nur gute Nachrichten: Zwar wird das Baguette wieder teurer, aber dafür hat Olympique de Lyon den letzten Gegner (Metz) mit 5 zu 1 nach Hause geschickt. Die Reste unseres Mittagessens werden wir nachher auch noch kredenzen. Ein schöner Abschluss für einen wunderschönen Tag.
Morgen fängt die Uni an.
Ein Gang über den Markt und man hat ein leckeres, gesundes und billiges Mittagessen für drei Personen in der Tasche (Drei? Ja drei. Nein, wir haben keinen Nachwuchs, aber einen sehr netten neuen Bekannten zum Essen eingeladen): Kartoffeln (ich wusste gar nicht wie kartoffelig die schmecken können), frische knackige grüne Bohnen, ein paar Schalotten und Räucherschinken. Genügend für, wie gesagt drei Personen und der Preis hielt sich mit ziemlich genau 6€ auch sehr in Grenzen. Und übrig war auch noch was. Ach, wäre doch nur jeden Tag Markt.
Nach dem vorzüglichen Mittagessen, hatten wir die Idee, eine, heute ermäßigte, Bootstour über die Saône und die Rhône zu machen. Auf dem Weg dorthin, haben wir noch ein paar, ebenfalls sehr liebe, Freunde, die sich am Rhôneufer gesonnt hatten, eingesammelt.
Die Tour war sehr schön. Vor allem dank des Wetters, das für diese Gegend normal zu sein scheint. 25°C im Schatten und strahlender Sonnenschein…und wir haben Mitte September.
Zum Ausklang des Tages sitzen wir jetzt zu hause, lecken ein bis zwei Eis und lesen Zeitung. Und sogar hier gibt’s fast nur gute Nachrichten: Zwar wird das Baguette wieder teurer, aber dafür hat Olympique de Lyon den letzten Gegner (Metz) mit 5 zu 1 nach Hause geschickt. Die Reste unseres Mittagessens werden wir nachher auch noch kredenzen. Ein schöner Abschluss für einen wunderschönen Tag.
Morgen fängt die Uni an.
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Multi Kulti Franki Reichi
christian rau, 14:27h
Multikulti… Prinzipiell nicht verkehrt, aber gestern hatten wir eine Begegnung der dritten Art. Wir, das heißt ein paar gute Bekannte, Anja und ich, saßen sehr entspannt am wunderschönen Rhône-Ufer in der Sonne und ließen uns selbige auf unsere neu-französischen Köpfe scheinen. Plötzlich, völlig unerwartet, kam eine junge Frau auf uns zu und schien eine Frage zu haben (sie hatte einen Busfahrplan in der Hand). Das allerdings war nur ein ganz fieser Trick um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Einer jungen Dame, die augenscheinlich eine Frage zum Verkehrssystem hat, antwortet man schließlich gerne. Aber sie hatte anscheinend ein weniger weltliches Anliegen und meinte, sie wolle gern mit uns über die Welt und das Leben sprechen. Ein höfliches „Non, merci.“ überhörte sie jedoch galant. In der Hoffnung, sie vielleicht doch noch loszuwerden, bevor die Situation für beide Seiten unangenehm werden würde, informierten wir sie nochmals über unsere Unlust uns mit ihr über ähnlich tief schürfende Themen zu unterhalten. Leider erfolglos. Als auch der dritte Versuch, der dritte höfliche Versuch, sie zum Aufgeben zu bewegen, fehlschlug, beschlossen wir, sie zu ignorieren und unterhielten uns weiter in unseren Muttersprachen. Das jedoch schien unser größter Fehler an diesem Tag gewesen zu sein, da sie von diesem Moment an die Beleidigte spielte und versuchte, uns mit Provokationen in eine Diskussion zu verwickeln. Nicht nur das wir unhöflich seien, nein, auch hätten wir keine Ahnung, was es für Konsequenzen für uns hätte, wenn wir ihr nicht zuhören würden. Nun ja, das Argument, dass auch ihre ungefragte Aggression uns gegenüber nicht als höflich zu bewerten wäre schien sie wenig zu interessieren. Als sie uns ernsthaft fragte, ob sie uns bezahlen müsse, damit wir ihren sicherlich interessanten Ausführungen zuhören, konnten wir uns die Gegenfrage nicht verkneifen, ob wir sie den bezahlen müssten, damit sie uns endlich in Ruhe lasse. Hart aber nicht anders zu bewerkstelligen. Mit bösen Blicken, einigem Gezeter und der Drohung, dass wir ihr keine Wahl gelassen hätten und wir nun am Tag des letzten Gerichts schuldig gesprochen werden würden, suchte sie das Weite. Das haben wir ja toll hingekriegt. Ein ganzes Leben versaut in fünf Minuten.
Glaubensfreiheit ok,
aber doch auch für mich...
Glaubensfreiheit ok,
aber doch auch für mich...
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